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Reisebericht-Übersicht

 

Tag 4

Vor dem Aufstehen, um 6.30 Uhr, standen wir schon wieder am Bahnhof von Kanazawa.

Wir hatten heute einen langen Reisetag vor uns und starteten deshalb in aller Frühe.

Der hochmoderne Schnellzug war wie immer pünktlich bis auf die Minute und der Wagen 6 hielt genau an der auf dem Bahnsteig angebrachten Markierung. (Der Deutschen Bahn zur Nachahmung sehr empfohlen!)

Trotz Hightech und viel Platz macht man uns die Arbeit an Bord des Zuges schwer: Der Akku unseres Notebooks hält maximal eine Stunde und in der Umgebung der Sitzplätze gibt es keine Steckdosen !

Deshalb trifft man uns in regelmässigen Abständen am Rasierapparatstecker in der Waschnische nahe den Toiletten.

Da die Japaner sehr zurückhaltend sind, wurden wir bisher noch nicht gefragt, was wir dort stehend mit einem Notebook und diversen Kabeln eigentlich anstellen.

Wir werden nach unserer Rückkehr eine email-Anfrage an JR zur Verbesserung starten.

Unser JR Rail Pass half uns heute nur bis Takasaki. Von dort sollte es per Bus immerhin 90 Minuten Richtung japanische Alpen gehen und dorthin ging leider kein JR-Bus.

 

Wir waren uns sicher, dass die Internet-Anbindung in den Bergen schwieriger werden würde und nutzten die kurze Reisepause daher, unseren neuesten Bericht ins Netz zu schiessen.

Es ist komisch, aber die grauen Telefone mit den vier Buchstaben I-S-D-N lösen bei uns an jedem neuen Reiseort helle Freude und erleichtertes Abklatschen aus.

Obwohl es die Modemanschlüsse fast überall gibt, haben wir aber - ausser uns - noch niemanden gesehen, der sie nutzt. Dementsprechend ziehen wir reihenweise fragende Blicke auf uns, wenn wir unser Equipment aufbauen, insbesondere, wenn dies um Mitternacht an einem einsamen Telefon in Kanazawa oder auf dem Bahnsteig geschieht.

Nach dem erfolgreichen upload der Internetseiten haben wir uns am Bahnhof von Takasaki mit japanischen Lunchboxen (Bento) ausgerüstet. Schliesslich hatten wir eine lange Fahrt vor uns, und der Zweite Hunger war auch schon wieder im Anflug.

In der hinteren Reihe des mindestens 25 Jahre alten Busses schaukelte es so sehr, dass wir Mühe mit der Nahrungsaufnahme per Stäbchen hatten.

Als uns dann bei einem kurzen Zwischenstop der Fahrer ansprach, rechneten wir mit einem sofortigen Essverbot. Es stellte sich dann aber heraus, dass er uns nur sagen wollte, wo wir später den Müll entsorgen konnten.

 

Schliesslich sind wir in Haruna angekommen. Ein schöner, dünn besiedelter Ort, der direkt an einem Vulkansee liegt.

Von der Bushaltestelle waren es dann noch einige Kilometer zu unserer Unterkunft. Wir waren enttäuscht, dass es kräftig regnete, da wir noch eine längere Bergwanderung geplant hatten. Mit so starkem Regen hatten wir nicht gerechnet und waren dafür auch nicht entspechend ausgerüstet.

So zogen wir mit unserem Marschgepäck den Haruna See entlang, bis wir dann endlich unser Ziel erreichten.

Für heute haben wir uns eine neue Unterkunftsart ausgesucht. Wir übernachten in einem `Kokuminshukusha`, ein dem  japanischen Staat gehörendes Hotel, das auch vom Staat betrieben wird. Diese Hotels liegen an schönen Erholungsorten in Japan, kosten aber erheblich weniger als private Hotels.

Wir hatten erst Bedenken, dass hier keine Gaijin (Langnasen bzw. Ausländer) übernachten können. Das hat sich aber zum Glück nicht bewahrheitet.

Der Hoteleingang ist im westlichen Stiel gehalten, unser Zimmer ist aber ein japanisches Tatamizimmer. Heute leider `nur` 11 Tatami gross.

 

Schliesslich schwächte sich der Regen ab, aber die dicke Wolkendecke blieb.

Wir entschlossen uns daher zu einem Rundgang um den See. Obwohl die Landschaft wunderschön anzusehen war hatten wir doch alle ein leicht mulmiges Gefühl im Magen. Bis jetzt ist noch keiner von uns so nahe an einem Vulkan spazieren gegangen und die Meldung im Fernseher von einem Erdbeben half uns auch nicht gerade weiter.

Wir waren uns nicht sicher, ob die Wolken, die dicht über den Krater des `Haruna-Fuji` zogen, nicht die aufsteigenden Schwefeldämpfe eines bevorstehenden Ausbruchs waren.

Aber glücklicherweise sieht es so aus, als ob Ihr auch morgen wieder einen Internetbericht bekommen solltet. Diesmal allerdings mit etwas Verspätung, da wir beim besten Willen kein ISDN-Telefon in dieser Gegend auftreiben konnten.

Auch Abendessen und Frühstück sind in diesen Hotels normalerweise immer inklusive. So pilgerten wir pünktlich um 18:00 Uhr in unseren Yukata (die hübschen grünen Sommerkimonos) in den Speisesaal.

Der Tisch war schon reichlich mit allerlei regionalen Köstlichkeiten gedeckt, und stand, bis auf die westlichen Tische und Stühle einem japanischen Restaurant in nichts nach.

Das schiefe Foto deutet nicht auf einen frühzeitig überhöhten Alkoholkonsum hin. Wir wollten bloss die anderen Gäste nicht belästigen.

Der Alkoholverzehr hielt sich bei uns sowieso in Grenzen, da wir komischerweise schon beim Check-In die genaue Art und Anzahl von Getränken angeben mussten, die wir zum Abendessen bestellen wollten. Handelt es sich etwa um eine Methode, Lagerkosten für alkoholische Getränke auszuschliessen?

 



Und als Special:

Unsere tägliche Frage: Bist Du ein Japan-Experte?

(Besonderheiten und Kuriositäten im täglichen Ratespiel)

4) Was ist das Objekt auf dem Foto ?

(Auflösung gibts beim Klick aufs Foto)

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