Mit
der Fahrt nach Kanazawa haben wir die
dichtbesiedelte Pazifikküste der
japanischen Hauptinsel Honshu Richtung
Japanisches Meer verlassen.
Kanazawa
ist die kleinste Stadt, in der wir bisher
übernachtet haben.
Am
späten Abend kamen wir im Ryokan
(traditionelles japanisches Gasthaus)
`Kizuya` an.
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Wir
waren von der Grösse unseres
Tatami-Zimmers begeistert.
Die
Grösse von traditionellen japanischen
Zimmern wird in Tatami-Matten (ca. 1,80 m
x 0,85 m) gemessen.
Unser
Raum hat eine Grösse von 19 Matten
!
Bei
unserer Ankunft stand frischer Tee bereit
und die Futon-Betten waren auch schon
gemacht.
So
konnten wir gleich an der japanischen
Matratze horchen.
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Morgens
wollten wir den sehr angepriesenen
Kenroku-en Park bei Sonnenaufgang in
seiner vollen Schönheit
sehen.
Wie
Du an den Regenschirmen auf dem Foto
rechts erkennen kannst, ist dieser Plan
leider ins Wasser gefallen.
Trotzdem
mussten wir den vollen Eintritt bezahlen,
einen Frühaufsteher-Regendiscount gab
es leider nicht.
Positiv
zu vermerken war allerdings, dass die
Temperatur erstmals unter 27 Grad Celsius
sank (und das bei einer Luftfeuchtigkeit
von ca. 90% !).
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Der
Kenroku-en Park soll zu den schönsten
japanischen Gaäten gehören. Er
ist wirklich wunderschön gewachsen
und sehr gepflegt.
Allerdings
stört sich ein Naturliebhaber aus der
westlichen Welt etwas an der
Präzision und unnatuerlichen
Sauberkeit derartiger
Grünanlagen.
Während
der Westen den `zurück zur Natur`-Weg
sucht, schreibt der japanische
Landschaftsgärtner der Natur genau
vor, wie gross sie zu wachsen hat und
welche Form jede einzelne Pflanze annehmen
soll.
Wir
hatten das Gefühl, als würde ein
abgefallenes Blatt keine 2 Stunden auf dem
Boden verweilen, bevor eine der fleissigen
Gärtnerinnen `entsorgt`.
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Dann
hat uns die Neugier zum `Myoryuji-Tempel`
gezogen, der auch `Ninja-Dera` genannt
wird.
Wir
mussten uns eine Stunde vorher telefonisch
anmelden und dadurch hat sich die Spannung
noch gesteigert.
Schliesslich
angekommen, wurden unsere Namen mit der
Gästeliste verglichen. Nach
Übereinstimmung wurde uns Einlass
gewährt.
Das
allgegenwaertige `Schuh-Auszieh-Ritual`
kann schon etwas nerven und fördert
die Überlegung, nächstes Mal
`Addiletten` zu tragen - jetzt wissen wir
auch, warum viele Japaner auch auf der
Strasse Sandalen tragen.
Beim
Betreten des Tempels wurden wir mit einer
Fülle von Regeln
überschüttet. Keine Fotos, kein
Reden, behutsames Gehen und respektvolles
Benehmen bitte!.
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Schliesslich
nahmen wir knieend auf dem Boden vor dem
Altar Platz.
Nun
ertönte eine Stimme, die der Reihe
nach auf japanisch die Geschichte des
Tempels erklärte. Nach der ca.
5-minuetigen Präsentation wurden wir
zu einer Führung durch die Räume
gebeten.
Erst
jetzt erfuhren wir, dass wir keine
Ninja-Kampfvorführung zu sehen
bekommen würden. Der Name Ninja kam
nur zustande, da die Mönche einen
sehr beeindruckendes Labyrinth aus
Gängen, Treppen, Räumen und
Fallen gebaut haben.
Damals
durften Tempel maximal 2 Etagen hoch
gebaut werden, höhere Gebäude
waren nur dem Shogun vorbehalten. Die
cleveren Mönche haben ihren Tempel
von aussen als zweistöckigen getarnt,
innen waren es aber sieben Etagen!
Dieser Tempel hat uns wirklich in seinen
Bann gezogen. Wir kamen aus dem Staunen
nicht heraus. Ein absolutes Muss bei jedem
Kanazawa-Besuch, auch ohne
Ninja-Show.
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Fuer
500 Yen erstanden wir eine Tageskarte fuer
den Stadtbus, mit dem man in 45 Minuten
einen guten Überblick über die
Stadt Kanazawa bekommt.
Dabei
entdeckten wir die historische Altstadt,
in der auch heute noch viele Geishas leben
sollen. (Leider bekamen wir keine zu
Gesicht.)
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In
dieser Gegend befinden sich viele sehr
alte Kaufmannsläden, darunter auch
der Sake-Laden von Frau
Akiyama.
Unser
Interesse galt dem grossen,
mehrtürigen Schrank in der Mitte
Ihres kleinen Geschäfts, der sich als
fast 50 Jahre alter Kühlschrank
entpuppte.
Wir
waren erstaunt, dass er noch heute zur
Bier-Kühlung verwendet
wird.
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Auch
einen fast schon antik anmutenden Abacus
(siehe Foto) hatte Frau Akiyama noch im
täglichen Gebrauch.
Die
Addition unserer Einkäufe ging damit
fast so schnell wie mit dem Strichcode in
deutschen Supermärkten.
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Und
als Special:
Unsere
tägliche Frage: Bist Du ein
Japan-Experte?
(Besonderheiten
und Kuriositäten im täglichen
Ratespiel)
3)
Was ist das Objekt auf dem Foto
?
(Auflösung
gibts beim Klick aufs Foto)
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